Das Bündnis Otto Suhr Siedlung & Umgebung „BOSS&U“
In der Otto-Suhr-Siedlung und der angrenzenden Spring-Siedlung in Berlin-Kreuzberg sind bis zu 6.000 Menschen von Verdrängung bedroht. Die Deutsche Wohnen will hier 3.000 Wohnungen energetisch modernisieren, was Mietsteigerungen von 50% und mehr bedeutet. Viele die hier wohnen können sich das nicht leisten. Wir stellen fest, wie zahlreiche Nachbarinnen und Nachbarn aber auch Gewerbebetreibende, die jahrelang Infrastruktur mit gestaltet haben, nicht mehr selbst entscheiden dürfen, ob sie in Ihren Vierteln bleiben. Dies betrifft RentnerInnen, gering Verdienende, Migrantinnen und Migranten und Arbeitslose gleichermaßen. Besonders RentnerInnen, die jahrelang unseren Wohlstand mit aufgebaut haben, werden jetzt verdrängt. Viele lebten bereits schon ohne die drohenden Mieterhöhungen bereits am Existenzminimum.
Deshalb haben wir im September 2016 das Mieterbündnis Otto Suhr Siedlung & Umgebung gegründet und setzen uns dafür ein, dass alle Menschen die es wollen hier bleiben können. Wir kämpfen nicht nur für unsere Siedlung, sondern weisen darauf hin, dass die Privatisierung von sozialen Wohnräumen zu Mietsteigerung und Verdrängung in der ganzen Stadt geführt hat. Deswegen ist es mehr als notwendig, den politischen Druck noch mal massiv zu erhöhen.
Kämpfen lohnt sich – Sanierungsvereinbarungen für Otto-Suhr-Siedlung und Spring-Siedlung
Am vorläufigen Ende einer fast zweijährigen Auseinandersetzung steht ein Achtungserfolg. BOSS&U, das Mieterbündnis aus der Otto-Suhr-Siedlung in Berlin-Kreuzberg, hat sich gegen die Deutsche Wohnen behauptet. Das Unternehmen sah sich durch entschlossenen Widerstand gezwungen im Frühjahr 2018 Sanierungsvereinbarungen für die Otto-Suhr-Siedlung und die Spring-Siedlung mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu schließen.
Die Sanierungsvereinbarungen für die Otto-Suhr-Siedlung und die Spring-Siedlung sind ein Achtungserfolg. Sie mildert den Verdrängungsdruck ab, schützt aber nicht vollständig vor Verdrängung. Deshalb werden wir als BOSS&U weiter kämpfen. Bis sichergestellt ist, dass alle die es wollen in ihrem Zuhause wohnen bleiben können.
Einen ausführlichen Beitrag zu unserem Kampf und unserem Achtungserfolgt findet sich in der ersten Ausgabe von Común-Magazin für stadtpolitische Interventionen (s. 10-11):